Gorgias ist ein Dialog des antiken griechischen Philosophen Platon. Er wurde um 380 v.Chr. verfasst und behandelt Themen der Rhetorik, Ethik und Erkenntnistheorie.
Der Dialog besteht aus einem Gespräch zwischen dem bekannten Rhetoriklehrer Gorgias und Sokrates, einem Schüler des Philosophen. Gorgias vertritt die Ansicht, dass die Kunst der Rhetorik das größte Gut sei und sie für jeden Zweck eingesetzt werden könne - sei es moralisch gut oder böse. Er glaubt, dass Rhetorik die Gabe ist, Andere zu überzeugen und Macht über sie auszuüben. Sokrates hingegen kritisiert die Rhetorik als manipulatives Werkzeug, das keine wahre Erkenntnis vermittelt und die Menschen in die Irre führen kann.
Platon nutzt den Dialog, um die Unterschiede zwischen wahrer Erkenntnis und überzeugender Rhetorik zu untersuchen. Er argumentiert, dass das Streben nach Wissen und moralischer Güte wichtiger ist als die Fähigkeit, andere zu überreden. Sokrates betont, dass wahre Erkenntnis und Tugend nicht durch rhetorische Fähigkeiten vermittelt werden können, sondern durch philosophische Untersuchungen und rationale Argumentationen.
Der Dialog endet ohne eine eindeutige Lösung oder Konsens, stellt jedoch die Macht der Rhetorik in Frage und unterstreicht die Bedeutung der Wahrheitssuche und Tugend für ein gutes Leben.
Gorgias gilt als eines der Hauptwerke von Platon und gehört zu seinen bekannten Dialogen. Es hat großen Einfluss auf die nachfolgende Philosophie, insbesondere in Bezug auf die Ethik und die Diskussion über die Rolle der Rhetorik in der Gesellschaft.
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